Kennen Sie ad hoc alle Kennzahlen Ihres Lagers?
Ja, wir machen öfter mal Lagerrundgänge. Dabei fragen wir dann gerne einige Lager-Kennzahlen ab, die uns im Vergleich zu anderen Lagerstandorten, Branchen und Sortimenten Auskunft über die Stellung des Lagers in der Supply Chain und den Reifegrad des Lagerbetriebs an sich geben. Da ist es für uns immer wieder erstaunlich, wenn es dann heißt: "Ja, die Kennzahlen x und y reichen wir Ihnen gerne nach".
Haben wir da zu viel gewollt? Nein.
Es ist eine Tatsache, dass Lagerbetriebe nach unterschiedlichen Kennzahlen und Kennlinien geführt werden. Folgende Kennzahlen sollten wir dann aber auch im Lagerleitstand oder aus dem Lagerverwaltungssystem (WMS) abfragen dürfen:
Anzahl effektiver Lagerplätze und Lagerbelegungsgrad in %, in m² und in m³
durchschnittliche Lagerdauer in Tagen je Sortiment und Lagerbereich
Anzahl aktiver Lagermitarbeiter im Mittel, aktuell und in der nächsten Schicht
Anzahl Störungen auf der Fördertechnik, aktuell, offen und in 30 Min. gelöst
Anzahl avisierte Anlieferungen im Wareneingang je Schicht heute und morgen
Anzahl geplante Auslieferungen im Warenausgang je Schicht heute + morgen
Lieferbereitschaftsgrad in % zur Auftragserfüllung aus dem freien Lagerbestand
Anzahl der Fehlbelegungen p.a. und Wert der Inventurdifferenzen in €
Mittlere Anzahl Schulungsstunden für WMS User und WMS Support Kosten p.a.
Klar ist auch, dass wir diese Lager-Kennzahlen am besten mit einer exakten Formel präzisieren, um genau die Wertausprägungen zu erhalten, die wir zur Bewertung heranziehen wollen. Dabei wollen wir ja nicht Äpfel mit Birnen vergleichen, denn ein zentrales Beschaffungslager hat eine andere Funktion als ein lokales Distributionslager und Lager für B2B- oder B2C-Kunden ticken wegen anderer Sendungsgrößen und Auslieferungsanforderungen auch anders.
Wie Sie Ihr Lager mit den richtigen Kennzahlen richtig führen:
Damit Sie Ihr Lager richtig mit den richtigen Kennzahlen führen können, ist es elementar, dass Sie diese aus dem WMS heraus ad hoc in einem Kennzahlenmonitor angezeigt bekommen oder bei periodisch auftretenden Kennzahlen diese auch im Zeitverlauf dargestellt als Reports oder Extrakte bekommen.
Dazu bieten fast alle Lagerverwaltungssysteme heute bereits eine Vielzahl an Kennzahlen an, die Sie auf Ihre Eignung prüfen können. Das ist am besten im Zuge eines Pflichtenheftes gleich bei der Neueinführung eines WMS oder wenn Sie das schon haben, auch in einem eigenen kleinen Change Projekt hinterher nachzuholen.
Verlassen Sie sich dabei nicht so sehr darauf, dass die WMS die für Sie richtigen Kennzahlen schon bieten. Das liegt an stets unterschiedlichen Ausgangssituationen bezüglich der Steuerungsnotwendigkeit und der Steuerungshoheit: Ist es nötig den Prozess X mit einer Kennzahl Y zu planen und zu steuern? Haben Sie im WMS alle die Daten, um den Prozess auch aus dem WMS Leitstand zu steuern oder liegt die Hoheit darüber im überlagerten ERP oder gar im unterlagerten MFS für die Automatiklager? Dann gehören diese Kennzahlen eher in diese Systeme. Es ist erfahrungsgemäß gut mit einem Gerüst von 5 bis max. 10 Kennzahlen zu starten und diese sukzessive über Zeitreihenvergleiche zu verfeinern.
Wir helfen gerne dabei, die richtigen Kennzahlen und Statistiken für Ihren Lagerbetrieb zu definieren und in Ihrem WMS + MFS +ERP oder im Data Warehouse DWH oder BI realisieren. Dazu hilft eine systematische Analyse der Komplexitätstreiber Prozesse, Strukturen, Systeme vorab. Anhand der erläuterten Logistikprozesse, den Lagerstrukturen und eingesetzten Lagersystemen ergibt sich so vor Ort rasch ein Komplexitätsgrad, der zum Beispiel hilft, den Aufwand für ein KPI-Dashboard in Ihrem Lagerleitstand abzuschätzen.
Nehmen Sie Kontakt auf:
Rüdiger. W. Schwarz
+Benefit Research und Consulting GmbH + Dahlemer Weg 83a + DE 14167 Berlin
T: +49 172 3872 373 + Email: mail@benefitgroup.de + Web: www.benefitgroup.de
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